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The
Glossary of Polycontexturality
Glossar der Polykontexturalit�tstheorie
(Zitate beziehen
sich auf das Werk Gotthard G�nthers.)
- Kontextur
- Unter logischer Kontextur
... ist folgendes zu verstehen: Die
klassische Logik als geschlossene Kontextur ist
ein zweiwertiges System, das durch die Prinzipien
der irreflexiven Identit�t, des verbotenen
Widerspruchs und des ausgeschlossenen Dritten
bestimmt ist. Was dieses System nun zur Kontextur
in dem von uns intendierten Sinne macht, ist ein
zus�tzliches Postulat, das dem `tertium non
datur` attachiert werden mu�. Wir stipulieren
n�mlich, da� die Alternative von Affirmation
und Negation so universal sein mu�, da� sie
durch keinen h�heren Bestimmungsgesichtspunkt
von Positivit�t und Negativit�t in der
denkenden Reflexion �berboten werden kann.
- Das bedeutet, da� der Regre� der
Formalit�t, was seinen Inhalt anbetrifft,
unendlich ist; als logisches Strukturgebilde ist
aber ein solches System formal endlich. Es hat
eine Strukturschranke, die nicht �bersteigbar
ist, denn die Hierarchie der m�glichen
Formulierungen des `tertium non datur` ver�ndert
und erweitert ja nicht die Struktureigenschaften
des Systems,...
- Unter Kontextur... verstehen wir
also einen zweiwertigen Strukturbereich, dem zwar
durch seine Zweiwertigkeit eine strukturelle
Schranke gesetzt ist, dessen Inhaltskapazit�t
und Aufnahmef�higkeit jedoch unbegrenzt
ist. (Bd.2, 187 f.)
- In jedem dieser Bereiche
gilt die klassische Logik intra-kontextural. Und
Operationen innerhalb jeder Kontextur, denen im
Objekt physische Ereignisse entsprechen und in
den Subjekten Bewu�tseinsfunktionen, bleiben
streng eingeschlossen in dem jeweiligen
Kontexturbereich, in dem sie entstanden
sind. (Bd.2, 191)
- Jeder Selbstzyklus stellt
eine Elementar-Kontextur dar. Das gleiche gilt
von einem Zyklus, der nur durch zwei Werte
hindurchl�uft,... Einwertigkeit und
Zweiwertigkeit referieren beide auf
Elementar-Kontexturen. (Bd.3, 205)
- Each contexture is logically
finite insofar as its structure is confined to
two values. But their respective ranges are
infinite because one can generate, within the
respective domain, a potential infinitiy of
natural numbers. (Bd.2, 289)
- Und da Einheit... sich auf
zweierlei Weise behandeln l��t, je nachdem, ob
sie im Bereich der Qualit�t... oder im Bereich
des Quantums... auftritt, war es notwendig, einen
operativen Begriff einzuf�hren, der die
Differenz von Qualit�t und Quantit�t zu
�berbr�cken f�hig ist. Darin besteht die
Funktion der Kontexturidee. Universalkontexturen
repr�sentieren erstens qualitative Unterschiede
und zweitens sind sie als solche Einheiten.
(Bd.2, 277)
-
- Polykontexturalit�t
- ...the projected system of
many-valuedness will form what we shall call an
ontological grid which determines the relations
of the various contextures to each other.
(Bd.2, 292)
- ... ein System von sich
unendlich erweiternden Kontexturen von best�ndig
wachsendem strukturellem Reichtum.... In dem
alten klassischen Weltbild, das zwar inhaltlichen
Reichtum, aber totale kontexturelle Einfachheit
besa�, konnte es nichts echt und wirklich Neues
geben. (Bd.3, 197)
- ... each world datum in the
contexturality of Being should be considered as
an intersection of an unlimited number of
contextures. (Bd.2, 289)
- "If we consider such a point
of intersection as belonging only to one
contexture, the point can only be occupied
(consecutively)by two values. If we consider it
as belonging to two contextures, the point will
still only be able to be occupied by two values
but they may now belong to two different
contextures." (Bd.2, 291)
-
- Verbundkontexturen
- ... ein unendliches System
sich gegenseitig komplementierender und
durchdringender Elementar-Kontexturen, die sich
zu h�heren strukturellen Einheiten
zusammenfassen, die wir Verbunds-Kontexturen
genannt haben. (Bd.2, 199)
- Ein System wird erst dadurch
zu einer Kontextur, da� sich aus ihm keine Werte
als nicht-designierend abspalten lassen.... Damit
aber ist die Situation der Diskontexturalit�t
gegeben.
- Eine Formel gibt... an,
wieviel Elementar-Kontexturen jeweilig
zusammenkommen m�ssen, damit eine
Verbundskontextur entsteht.... insofern
wird immer Neues produziert, als sich in
jedem dieser Systeme der Objektbereich um je eine
Objektklasse vergr��ert. (Bd.3, 209)
- ... the universe as a whole,
the very term universe suggests that all
contexturalities somehow form a unit, the unit of
contextural existence and coexistence. We shall
call such a unit a compound-contexturality."
(Bd.2, 290)
- Since the classic tradition
permits only one discontexturality, i.e., that
between the so called physical and the so called
spiritual there can be no such thing as linking
two elementary contextures into a compound
contexture, for this would require a minimum of
three contextures. One of the three would have to
mediate between the other two. In other words: we
would be provided with a contexture describing
the phenomenon of discontexturality. This is the
point where dialectic logic starts." (Bd. 2,
305)
-
- Diskontexturalit�t
- ...
Kontexturalit�tsdifferenz ... ist der
strukturelle Abbruch, der zwischen zwei
Kontexturen existiert. (Bd.3, 188-189)
- The ontological domain of
Being - i.e. our first contexturality - had its
range of objects generated by the TND ... and if
there ever existed any agreement in the history
of logic, then it was this: that such logical
principle could not generate the ontological
conditions for the existence of a thinking
subject. The relation of the cognizing subject to
its range of objects is always one of
discontexturality." (Bd.2, 288)
- ... if we postulate a
polycontextural Universe, the barriers of
discontexturality which now cut through this
empirical world, have lost nothing of their
intransigency by being multiplied." (Bd.2,
305)
-
- Transkontexturalit�t
- Der �bergang von einer
Kontextur zu einer anderen bedeutet Wechsel eines
Strukturprinzips. (Bd.3, 189)
- Wir definieren ... im Rahmen
einer Kontexturalit�tstheorie zwei fundamentale
Relationen...: erstens die Umtauschrelation
zwischen zwei sich gegenseitig ausschlie�enden
Einzelkontexturen; u. zweitens die Relation
zwischen Kontextur und Transkontexturalit�t, die
uns infolge ihrer Asymmetrie die M�glichkeit
gibt, logisch rechts und links und damit
ontologisch auch vorher und nachher zu
unterscheiden.
- Da wir Transkontexturalit�t nur
dort feststellen k�nnen, wo wir eine Beziehung
zwischen mindestens zwei Kontexturen haben,
l�uft das Problem der asymmetrischen Relation
auf die Frage hinaus: Wie verh�lt sich eine
Einzelkontextur zu Strukturen von h�herer
Komplexit�t, die aus mindestens zwei oder auch
mehr Kontexturen konstruiert werden
k�nnen? (Bd.3, 195)
- Wir wollen jetzt aber mit
Hegel voraussetzen, da� die Welt kontexturelle
Br�che enth�lt und letztlich eine Synthese sich
gegenseitig ausschlie�ender Kontexturen ist.
Jede dieser Kontexturen ist intrakontexturell,
d.h. inhaltlich wieder zweiwertig. D.h., in allen
gilt die klassische Logik lokal. Aber die
klassische Logik gilt nicht f�r den
transkontexturellen �bergang von einer gegebenen
ontologisch-kontexturellen Lokalit�t zur
n�chsten. (Bd.3, 200)
-
- Proemialrelation
- Was die Proemialrelation
einf�hrt, ist eine heterarchische Verbindung
zwischen Form und Stoff und folglich zwischen
Subjekt und Objekt und deshalb auch zwischen
Wollen und Erkennen. (G�nther, Erkennen,
35)
- ... das Proemialverh�ltnis
die Unterscheidung von Form und Stoff
durchkreuzt. Sie relativiert ihren Unterschied:
was Stoff (Inhalt) ist kann Form werden, und was
Form ist kann auf den Status blo�er
`Materialit�t` reduziert werden.
(G�nther, Erkennen, 34)
- Wir nennen diese Verbindung
zwischen Relator und Relatum das
Proemialverh�ltnis, da es der symmetrischen
Umtauschrelation und der Ordnungsrelation
vorangeht und ihre gemeinsame Grundlage
bildet. (G�nther, Erkennen, 33)
- Die Proemialrelation geh�rt
zur Ebene der kenogrammatischen Strukturen, weil
sie eine reine M�glichkeit darstellt, die nur
entweder als symmetrische Umtauschrelation oder
nicht-symmetrische Ordnungsrelation eine aktuelle
Relation wird. (G�nther, Erkennen, 33)
-
- Grenze, Schranke
- ..., da� zwei
Universalkontexturen relativ zueinander immer
totale Fremdbereiche sind so wie Sein und Nichts.
Jenseits der Kontexturgrenze - also vom
`Innenraum` der Kontextur her gesehen - ist, um
einen Hegelschen Ausdruck zu gebrauchen, immer
`
u�erlichkeit`. (Bd.2, 277)
- In diesem Sinne also ist das
Jenseits als inhaltlicher Bereich vernichtet.
Andererseits ist es aber bewahrt und erhalten als
Gesetz des Reflexionsprozesses, der sich im
Diesseits selber eine Schranke setzt.
- Einmal ist das Jenseits aufgehoben
in dem Sinne, da� es vernichtet ist, weil die
Reflexion alle Inhaltlichkeit aus ihm abgezogen
hat; zweitens aber ist es erhalten und bewahrt
insofern, als die Reflexion sich jetzt im
Diesseits als Subjektivit�t eine Schranke setzt,
die ebenso un�bersteiglich ist wie der logische
Abbruch, der das Diesseits vom Jenseits des
absoluten Wissens trennt.... Was nicht
intrakontextural resorbierbar ist, ist die Idee
dieser strukturellen Schranke selbst.
(Bd.2, 187)
- In der zweiwertigen Logik
etablieren der positive und negative Wert
eine potentiell unendliche Distanz zwischen
sich... Es besteht aber ein ganz entscheidender
Unterschied zwischen der Distanz als Transzendenz
und unerfahrbares Jenseits und der Distanz
zwischen Subjekt und Objekt in der Immanenz
dieser Welt. (Bd.3, 85)
- Die Subjektivit�t mag jene
metaphysische Tiefendimension haben, von der die
�ltere Tradition spricht, oder auch nicht, das
ist in der neuen Definition v�llig
offengelassen. Trotzdem aber bleibt genau jenes
philosophische Element erhalten, welches die
klassische �berlieferung auf die jenseitige
Herkunft der Seele zur�ckf�hrte, n�mlich der
prinzipielle Abstand gegen�ber dem nat�rlichen
Universum als der natura naturata. (Bd.3,
81)
-
- Ontologie / Logik
- Man vergi�t v�llig, da�
sowohl f�r Plato wie f�r Aristoteles und f�r
die auf sie folgende gro�e Tradition, die
mindestens bis zu Leibniz f�hrt, formale Logik
eben formalisierte Ontologie ist. (Bd.2,
182)
- ... durch Verdr�ngung der
Ontologie aus dem logischen Bewu�tsein ist
die dringend notwendige Kritik dieser
Ontologie und ihre Erweiterung durch neue
Fundamentalprinzipien v�llig unm�glich
geworden. (Bd.2, 182)
- Um einen neuen echten
Formalismus an die Stelle eines alten zu setzen,
mu� man vorerst ein neues ontologisches
Wirklichkeitsbild besitzen. Die Formalisierung
eines solchen Wirklichkeitsbildes gibt dann
automatisch eine neue Logik als sekund�res
Derivat. Der umgekehrte Weg ist nicht
m�glich. (Bd.2, 184)
- Formale Ontologie und Logik
haben beide den Zweck, die Welt in Strukturen
abzubilden. (Bd.3, 140) In an
ontology all values designate. However, if values
permit a division between designation and non-
designation, the system in question may be
considered a`logic`.(Bd.2, 149)
-
- Isomorphie
- F�r die urspr�nglichen
Sch�pfer der traditionellen Logik deckte sich
die Strukturtheorie der Logik als einer Theorie
des im Bewu�tsein vollzogenen theoretischen
Denkens mit der ontologischen Struktur von Sein
�berhaupt. Der naive Glaube an diese Dekkung ist
schon l�ngst ersch�ttert und hat in der Logik
selbst zu einer Vernachl�ssigung und zum
schlie�lichen Verlust des urspr�nglichen
Ontologie-Problems gef�hrt. Die klassische
Position war: Die Welt als Sein �berhaupt ist
einwertig und ihr Bild im Denken ist dann
notwendig zweiwertig. Demgegen�ber mu� heute
aufgrund der morphogrammatischen
Unvollst�ndigkeit der klassischen Logik
festgestellt werden, da� zwar unser
theoretisches Denken auch heute noch zweiwertig
ist, und so... f�r immer bleiben wird. Die Welt
selber aber, in der dieses Bewu�tsein
eingebettet ist, stellt ontologisch eine
Verbund-Kontextur von einer unauslotbaren
Komplexit�t dar.(Bd.2, 198)
- Es besteht... die folgende
Isomorphie, die eine Art Pr�zisierung des
Dualismus zwischen Konjunktion und Disjunktion
darstellt: 1. Jeder Aussage wird ihre Negation
zugeordnet. 2. Die Grundbeziehung `Negation` wird
sich selbst zugeordnet. 3. Der Grundbeziehung
`Konjunktion` wird die Grundbeziehung
`Disjunktion` zugeordnet.... Jede Aussage ist
zwar von ihrer Negation verschieden, aber es
besteht kein wesentlicher Unterschied zwischen
positiven und negativen Aussagen, sogar sch�rfer
zwischen einer Aussage und ihrer
Negation.(Bd.1, 193)
-
- Klassische Logik
- Diese Logik normiert und
reguliert die Bewu�tseinsfunktionen in jedem
Einzelsubjekt, das sich der Welt
gegen�bersieht. (Bd. 3, 87)
- Being is one-valued - it
just is.... That our classic logic is two-valued
is entirely due to the fact that it represents a
mapping-process. ... One-valued Being is
auto-referential. It refers to nothing outside
its own contexturality." (Bd.2, 253)
- Unfortunately, we possess
hetero-referentiality where the reference carries
from one locus to another merely as a
`subjective` vehicle for scientific inquiry. This
vehicle is our two-valued logic." (Bd.2,
254)
- Grenzs�tze der klassischen
Logik
- Die klassische Theorie des
Denkens mag als Wertlogik vollst�ndig sein, als
morphogrammatische aber ist sie
unvollst�ndig! (Bd.1, 218)
- Die aristotelische Logik ist
morphogrammatisch auf acht vierstellige
Leerstrukturen beschr�nkt, obwohl 15 existieren!
Diese Beschr�nkung hat ihren Grund darin, da�
Aristoteles Leerstruktur (Form) mit Wertstruktur
identifiziert. (Bd.1, 218)
- Strikt theoretisch formal
denken bedeutet nun, da� ein Ausschnitt aus der
Gesamtheit des Wirklichen derart gew�hlt wird,
da� er als eine Elementarkontextur betrachtet
werden kann. Die klassische Theorie nahm nun
naiverweise an, da� diese Elementarkontextur
sich ohne Bruch prinzipiell �ber das Ganze der
Welt ausweiten lie�e,... Die transklassische
Theorie bestreitet diese These. (Bd. 2,
198)
- Bemerkenswert f�r die
philosophische Theorie der klassischen Logik ist,
da� zwar ihre Negationstafel morphogrammatisch
vollst�ndig ist, da� aber der Tafel der
binarischen Wertfolgen eine gleiche
Vollst�ndigkeit nicht zugeschrieben werden kann.
Die Hinzuf�gung einer zweiten Variablen, um
binarische Funktionen zu produzieren, f�hrt die
klassische Logik in Bereiche, in denen sie nur
ein strukturelles Fragment repr�sentiert.
(Bd.3, 104)
- In der klassischen Logik
sind logischer Wert und ontologischer Ort
identisch. (Bd.3, 248)
- Diese Koinzidenz der
Alternativen von Position und Negation und von
Designation und Designationsfreiheit wird
hinf�llig, wenn man mehrwertige Strukturen
einf�hrt. (Bd.3, 140)
-
- Gr�nde f�r die
Polykontexturale Logik
- Die zweiwertige Logik, in
der der Satz vom ausgeschlossenen Dritten
unbeschr�nkt gilt, ist der Formalismus dessen,
was ist;... Die Frage nach der Zukunft aber,...
ist die eines abbildenden Systems, das sich ein
Bild macht, nicht nur von dem, das da ist,
sondern auch von dem, das da sein k�nnte.
(Bd.3, 77)
- ... das Problem der Zukunft
ein Reflexions- oder Abbildungsproblem ist und
da� derselbe Sachverhalt sich in strukturell
verschiedenen Abbildungssystemen auch verschieden
spiegelt. (Bd.3, 76)
- Verzichtet man auf den
metaphysischen Hintergrund, dann bleibt die
Distribution der Subjektivit�t in autonome
Ich-Zentren unaufhebbar. (Bd.3, 86)
- Die metaphysischen Thesen,
die die Einf�hrung der Mehrwertigkeit erzwingen,
sind: 1. die Immanenz der Subjektivit�t in der
Welt, und 2. die Irreduzibilit�t von
Ich-Subjektivit�t und Du-Subjektivit�t
aufeinander in einem universalen Subjekt, und 3.
die Inkommensurabilit�t von Information und
Bedeutung. (Bd.3, 92)
- Wir kommen also zu dem
Schlu�, da� der �bergang von der zweiwertigen
zu mehrwertigen Logik aufs engste damit
zusammenh�ngt, da� sich im Universum Subsysteme
entwickeln, die kraft ihrer F�higkeit, das Ganze
abzubilden, sich von sich selbst und dem, was sie
als Teile des Ganzen sind, distanzieren
k�nnen.(Bd.3, 84)
- Der Grund, warum die
Schranke zwischen Ich und Du dieselbe
ontologische Gr��enordnung zugebilligt werden
mu� wie denen zwischen Ich und Sein und Du und
Sein, ist in der strukturellen Differenz zwischen
Denken und Wollen zu suchen. (Bd.3, 257)
- Stellenwertlogik/Polykontexturale
Logik
- Jedes Einzelsubjekt begreift
die Welt mit derselben Logik, aber es begreift
sie von einer anderen Stelle im Sein. Die Folge
davon ist: insofern, als alle Subjekte die
gleiche Logik benutzen, sind ihre Resultate
gleich, insofern aber, als die Anwendung von
unterschiedlichen ontologischen Stellen her
geschieht, sind ihre Resultate verschieden.
Dieses Zusammenspiel von Gleichheit und
Verschiedenheit in logischen Operationen wird
durch die Stellenwerttheorie der mehrwertigen
Logik beschrieben. Die zus�tzlichen Werte sind
hier �berhaupt nicht mehr Werte im klassischen
Sinn,... sie repr�sentieren vielmehr die
unterschiedlichen ontologischen Stellen, an denen
zweiwertige Bewu�tseinsoperationen auftreten
k�nnen. (Bd.3, 87)
- If the relation between
position and negation were an ordered one, as is
the case in many-valued systems, then our logic
could not describe the ever changing relation
between the various contents of thought. An
ordered relation describes what is. Which means
that many-valued systems are formalized
ontologies and not descriptions of subjective
processes of thought or cognition. (Bd.2,
218)
- ... der logische Formalismus
hat nicht einfach zwischen Subjekt und Objekt zu
unterscheiden, er mu� vielmehr die Distribution
der Subjektivit�t in eine Vielzahl von
Ichzentren in Betracht ziehen. Das aber bedeutet,
da� das zweiwertige Verh�ltnis von Subjekt und
Objekt sich in einer Vielzahl von ontologischen
Stellen abspielt, die nicht miteinander zur
Deckung gebracht werden k�nnen. (Bd. 3,
87)
- The non-Aristotelian
viewpoint considers logical systems which
transcend the scope of the two-valued traditional
theory as vehicels of the distribution of
systems. And since each individual morphogram
indicates the place of a two-valued logic, which
is, of course, distributed by the `noise` of
tranjunction, we might as well say that a
many-valued logic is a place-value order of
morphograms and of compounds of morphogrammatic
patterns. This relegates the concept of value in
these higher systems to a subsidiary rule.
(Bd.1, 308)
- The hierarchy of all
m-valued orders represents a `quindecimal` system
of morphogrammatic reflection." (Bd.1, 293)
-
- Kontext
- Die Kontextlogik leistet
deshalb eine Einbeziehung des beschreibenden
Subjekts in die Beschreibung, weil die
Beschreibung von jedem m�glichen Standpunkt
(Kontext) innerhalb des Systems aus erfolgt. Es
gibt in dieser Theorie der immanenten
Beschreibung nicht mehr die metaphysische
Hypostasierung des externen Beobachters.... Die
Polykontexturalit�t modelliert die
Subjektivit�t als Beschriebene, die
Polykontexuralit�t die Subjektivit�t des
Beschreibungsprozesses. (Kaehr,
Materialien, 19)
-
- Strukturtypentheorie
- ... zu der Frage, wie in
generell m-wertigen Systemen Subjektivit�t und
Objektivit�t, bzw. Designation und
Nicht-Designation unterschieden werden k�nnen.
Nun kann in einer formalen Logik
Thema-Unterschied nur als Struktur-Unterschied
definiert werden. Struktur-Unterschied als
Anreicherung logischer Komplexit�t aber kann
seinerseits nur durch Differenz in der Wertzahl
erzeugt werden! (Bd.3, 141)
- ... the hierarchy of
ontologies, i.e., the structure with no
value-excess after the collection of
designational systems. ... According to its
numbers of designated themes, every ontology is
followed by a corresponding number of logical
systems and, if the value-excess for
non-designation is not split up, each logical
system `focuses` on one of the designated themes
offered by the preceding ontology. ... Each
ontology, together with the logical systems which
follow it, forms what we shall call a logical
interval. (Bd.2, 153)
-
- Ontologische / logische Orte
- Either a single or a
collection of kenograms may represent an
ontological locus. If an ontological locus
coincides with a single kenogram, we shall say
that the resulting system has auto-referential
contexturality. No two ontological loci may have
the same number of kenograms. (Bd.2, 255)
- Die Welt hat unendlich viele
logische Orte, und in jedem ist sie, wenn
derselbe isoliert betrachtet wird, durch ein
zweiwertiges System darstellbar. Eine Koexistenz
dieser Orte aber kann nur in einem mehrwertigen
System beschrieben werden - soweit wir �berhaupt
beabsichtigen, mit Werten zu arbeiten.
(Bd.2, 199)
- Ein dreiwertiges System
interpretieren wir nun als...
drei logische Orte umfassendes,
Stellenwertsystem der klassischen Logik.
(Bd.2, 126)
- A living organism is a
cluster of relatively discontextural subsystems
held together by a mysterious function called
self-reference and hetero-referentially linked to
an environment of even greater discontexturality.
In order to integrate the concept of
discontexturality into logic we have introduced
the theory of ontological loci. Any classic
system of logic or mathematics refers to a given
ontological locus. (Bd. 2, 264)
-
- Morphogrammatik
- ...Unsere Tafeln sind aber
dadurch zustande gekommen, da� wir die
Leerstrukturen der Operationen angeschrieben
haben, auf denen sich der Aussagenkalk�l
aufbaut. (Bd.1, 217)
- ...die Morphogrammatik
beschreibt eine Strukturschicht, in der die
Differenz zwischen Subjektivit�t und
Objektivit�t erst etabliert wird und deshalb
dort noch nicht vorausgesetzt werden kann.
(Bd.1, 228)
- ... wir haben jetzt das
Niveau eines tiefer liegenden und allgemeineren
Formalismus erreicht, weil aus ihm auch das
Letzte entfernt worden ist, was sich auf den
kontingent-objektiven Charakter der Welt bezieht,
n�mlich der faktische Eigenschaften
designierende logische Wert. (Bd.1, 216)
- Ein Morphogramm ist also
eine Folge von Kenogrammen, wobei ein einzelnes
Kenogramm gegebenenfalls einmal oder mehrere Male
auftreten kann. (Bd.3, 109)
- But only a four-`valued`
logic is morphogrammatically complete.
(Bd.1, 286)
-
- Reflektor
- The introduction of the
fifteen morphograms as the basic logical units of
a trans-classic system of logic has far reaching
consequences. ... there exists a specific
operator able to handle them and to transform one
morphogram directly into another. Negation is not
capable of doing this ... by negating values we
only change the value occupancy of a morphogram,
not the morphogram itself; ... (Bd.1, 290)
- Der Operator, der reine
Reflexionsstrukturen manipuliert, soll nichts
weiter als eine Abspiegelung liefern.
(Bd.1, 221)
-
- Negation
- Das Negationszeichen
repr�sentiert den Prozess des Denkens.
(Bd.1, 25)
- Eine Negation ist ein
Umtauschverh�ltnis zwischen zwei benachbarten
Werten. (Bd.1, 168)
- In any m-valued logic only
m-1 independent negations Ni exist. (Bd.2,
150)
- Classical negation will
conditionally assume a symmetry relation with
position. But only in this specific case! It can
be shown, that the relation between position and
negation can also be asymmetrically interpreted
because it is possible to increase the number of
negations, whereas position always remains a
solitary value. (Bd.2, 217)
- ... da� ein Negationssystem
kalk�ltheoretisch betrachtet nichts anderes
darstellt als den Inbegriff aller Permutationen,
derer eine gegebene Wertzahl n f�hig ist.
(Bd.2, 193)
- Der springende Punkt ist...:
gibt es eine formale Technik, negative Aussagen
zu konstruieren, die nicht durch Symmetrie mit
den positiven, die wir �ber Objekte machen,
zusammenfallen? Die Antwort lautet: ja, und das
Mittel dazu ist die Einf�hrung einer
mehrwertigen Logik. Darunter verstehen wir jedes
System, da� eine objektive Aussage nicht nur
ein, sondern mehrmal negativ reflektiert und
damit die klassische Symmetrie zwischen Objekt
und Subjekt aufhebt. (Bd.3, 66)
-
- Rejektion
- Der Rejektionswert ist der
Index der Subjektivit�t in einem
transklassischen Kalk�l. Er ist es, der diese
Kalk�le im eigentlichen Sinne trans-klassisch
macht. In jenen Partien, in denen er nicht
auftritt, dort beschreiben auch mehrwertige
Systeme nur eine klassische Objektivit�t.
(Bd. 2, 321)
- Bei Rejektion handelt es
sich niemals um einen einzelnen Wert, sondern um
einen Wertbereich, mag derselbe zwei-, drei- oder
noch h�herwertig sein. (Bd.2, 321)
- Begegnet uns hingegen in der
Dreiwertigkeit in dem Angebot der Variablen eine
zweiwertige Alternative, so steht es dem
dreiwertigen Funktor frei, entweder einen der
beiden offerierten Werte zu akzeptieren oder die
Wertalternative als Ganze zu verwerfen.
(Bd.2, 320)
- �bertragen wir aber das
Prinzip der Zweiwertigkeit von dem traditionellen
Gegensatz auf den der Akzeption oder Rejektion
eines zweiwertigen Systems, so ist nicht nur der
von den Dialektikern geforderte Funktionswechsel
eines logischen Wertes gew�hrleistet, wir sind
�berdies im Formalen geblieben. (Bd.1,
232)
- Transjunktion
- ... to introduce the new
logical operation `transjunction` which is
responsible for a logic of distributed
systems. (Bd.1, 278)
- By interpreting
transjunction as a logical act of rejection this
type of operation aquires a specific cybernetic
significance. We have already suggested, that
transjunction isolates a system (by rejecting
it). In doing so, it produces the distinction
between a closed system and its environment. This
is exactly what a two-valued logic can never do
... For this very purpose we require a value
which transcends the scope of the system.
(Bd.1, 318)
- In einer Welt, deren
Wirklichkeitsstruktur diskontexturell ist,
m�ssen wir annehmen, da� es Kontexturen von
geringerer und gr��erer inhaltlicher Koh�sion
gibt, und da� Werte aus st�rkeren Kontexturen
in den Bereich schw�cherer Kontexturen st�rend
eindringen k�nnen. (Bd.3, 201)
-
- Hierarchie
- That what is logically
relevant in the platonic pyramid apart from the
principle of duality is ... the principle that
the way up and the way down is one is still
preserved and that is all that matters.
(Bd.2, 302)
- The platonic pyramid
constitutes an absolute hierarchy in a world
where everything has a common ontic measure. But
having a common ontic measure is only a different
expression for saying that everything belongs to
the same contexture. (Bd.3, 302)
- Die Idee einer
hierarchischen Rangordnung eines transklassischen
Typs... die Unter- und �berordnung von Systemen
niederer und h�herer Komplexit�t. (Bd. 3,
314)
-
- Heterarchie
- Struktur aber entsteht erst
durch die Verbindung von Hierarchie und
Heterarchie. Klassische Logik ist reine Form und
liefert nur eine Komponente der Struktur, genauso
wie die isolierte Heterarchie, das hei�t, das
zyklische, resp. das Kreisverh�ltnis, reine Form
und zweite Strukturkomponente ist. (Bd.2,
314)
- ... da� in heterarchischen
Bereichen die folgende fundamentale Relation
g�ltig ist: A rangiert vor B; B rangiert vor C;
doch C rangiert vor A. Klassisch betrachtet ist
diese heterarchische Relation ein grober
Widerspruch. (Bd.2, 315)
- Das Schema der
Nebenordnung... bedeutet in diesem
erkenntnistheoretischen Grenzfall nichts anderes
als die Einf�hrung eines neuen logischen
Prinzips,... dieses Prinzip, das kein summum
bonum kennt, ist in der Strukturtheorie der
lebenden Systeme l�ngst unter dem Namen
Heterarchie bekannt, und die elementarste Form
des heterarchischen Verh�ltnisses ist der in
sich selbst zur�ckkehrende Kreis. (Bd.2,
308)
- ... die Dichotomie zwischen
Akzeption und Rejektion... In ihr erscheint nur
der Gegensatz zwischen Hierarchie und Heterarchie
in einem anderen Gewande. (Bd. 2, 323)
- Kenogrammatik
- We may consider the pyramid
of protostructure as an ontological grid which
describes the mutual positions of single
contextures. (Bd.2, 298)
- First let us remember that
we obtained proto-, deutero- and trito-structure
by dealing only with empty places from which
value occupancy has been removed.... we may
reintroduce values into these configurations of
empty places as their contents...The relation
between place and occupying value corresponds to
the distinction between form and matter.
(Bd.2, 303)
- ... the basic logical
elements of transclassic logic... are not the
values but the kenograms, i.e. empty places which
merely indicate structure and which may or may
not be occupied by values. (Bd.2, 255)
- ... eine volle
Differenzierung zwischen Proto-, Deutero- und
Trito-Struktur erreicht, d.h., wir k�nnen in
einer reinen Strukturtheorie, die noch nicht
durch die Differenz von Form und Materie belastet
ist, die Unterscheidung von struktureller Gattung
und Art einf�hren. Im �brigen hat sich die Zahl
der Individuen innerhalb der Trito-Struktur, die
wir Morphogramme nannten, auf dieser Stufe
bereits erheblich vergr��ert. (Bd.3, 115)
- ... Evolution und
Emanation... Unter Evolution verstehen wir
dasjenige Entwicklungskonzept, das auf die
Zukunft hin v�llig offen ist und keine
einheitliche Zielsetzung erlaubt.... der
Zeitverlauf in einer solchen Welt ist
irreversibel.... Der Differenzierungsproze�, der
die emanative Entwicklung beherrscht, hat also
die Eigent�mlichkeit, da� er von einer Einheit
ausgeht und in einer anderen Einheit sein Ende
findet - zwischen diesen beiden Enden erst eine
Ausbreitung, dann aber eine Reduktion
erf�hrt.... eine strukturelle
Reversibilit�t. (Bd.3, 120f)
-
- Zahl
- ... there is a way to
connect a Peano sequence of natural numbers in
one ontological locus with the Peano sequence in
a different one. This connection is expressed
arithmetically and with different degrees of
complexity in the proto-, deutero- and
trito-numbers. These number systems do not refer
to the contexturality of a given ontological
locus but to a universal substructure that
connects these loci with each other. Thus these
numbers have, what we shall call, an
inter-ontological semantic relevance. The terms
Life, Self or Soul have always been mysterious,
because they refer to an inter-ontological
phenomenon. Since the classic tradition knows
only a sinlge ontology it has no theoretical
means at its disposal to describe phenomena which
fall...between different ontologies. (Bd.2,
264)
- Zun�chst mu� festgehalten
werden, da� in einem poly-kontexturalen
Weltsystem jede Universalkontextur ihre eigene
Peano-Folge besitzt, die ausschlie�lich auf sie
bezogen ist und die rein intra-kontextural
abl�uft.... Unter einem transkontexturalen
Zahlenverlauf verstehen wir eine lineare Folge,
die intrakontextural in einer gegebenen
Universalkontextur beginnt, und nach einer mehr
oder weniger gro�en Akkumulation von Einheiten
in eine andere Kontextur �berschreitet, dort
sich entweder unbeschr�nkt weiter akkumuliert
oder aber in gewissen arithmetischen Abst�nden
weitere trans-kontexturale �berschreitungen
vornimmt. (Bd.2, 275)
- The point we intend to make
here is that our original process of counting
will also stop, if we switch over from one
ontological locus to another and discover that
there is something to count. This will always be
the case, if the other ontological locus belongs
to a different contextural domain which may
combine two or more ontological loci. Such a
crossover into a different contexturality would
inforce us to start another sequence of natural
numbers. (Bd.2, 253)
-
- Systeme mit Umgebung / Subjekte
- ..diesen Systemen ist eine
T�tigkeit eigen, die wir dem Universum als
Ganzem unm�glich zuschreiben k�nnen. Sie
k�nnen sich von ihrer Umwelt absetzen und sich
ein Bild von ihr machen. (Bd.3, 84)
- ..., da� der Begriff eines
selbstreferentiellen Systems nicht eine, sondern
zur gleichen Zeit zwei Umgebungen
impliziert. (Bd.3, 82)
- ... den immanenten Begriff
der Subjektivit�t... Man versteht darunter ein
System, das eine Umgebung besitzt, sich von ihr
absetzen kann und Selbst-Referenz besitzt....
da� wir es hier mit einer reinen
Strukturdefinition zu tun haben. (Bd.3, 81)
- We are not yet in possession
of an ontology supporting a concept of being
where `being` would not only refer to something
that just is but to one that, at the same time,
has an image, because it is capable of sustaining
`objective` processes of heter-reference ... the
integration of discontextural elements ... does
not exaust itself in the simple distinction
between prototype and its hetero-referential
image (including the image-making process) The
phenomenon fills more than two ontological
loci. (Bd.2, 254)
- ... eine transklassische
Logik... die bereits in ihrer kenogrammatischen
Grundstruktur die ontologische Kategorie der
Wiederholung (die die Bild- und
Subjektivit�tsproblematik involviert) als
strukturelles Grundelement enth�lt. (Bd.3,
110)
- By referring to the
morphograms we are in a position to state in a
finite, non-ambiguous, and computable way what we
mean if we say a system has subjective properties
or represents a subject or has self-awareness.
The precise meaning of the system in question
display a logical structure that includes
rejection values. (Bd.1, 290)
-
- Termini
- Logik
- klassische mehrwertige Logik
(Symmetrie)
- transklassische mehrwertige Logik
(Asymmetrie)
- Stellenwertlogik
- Negationen Zyklen-Theorie
- direkte/indirekte Hamilton-Kreise
- distributive Funktionen
- monoforme/polyforme
- hierarchische/zyklische meontische
Transjunktionen
- Rejektions-/Akzeptionswerte
- partielle/totale Transjunktion
- Kontextwertlogik
- Variable/Konstante
- Morphogrammatik
- Reflektor
- Transformatoren
- Doppelkalk�l
- Interpretation/Bewertung
- Strukturtypentheorie
- Designation/Non-Designation
- Logik/Ontologie
- Vermittlungstheorie
- Distribution/Vermittlung
- Komplexit�t/Kompliziertheit
- akkretive/iterative/integrative
Komplexit�t
- Balanzierungstheorie
- Funktionstheorie
- Dekomposition/Komposition
Kleines Glossar der
Polykontexturalit�tstheorie
Eine Kontextur ist ein universaler
Leerbereich, in dem das bereichsspezifische tertium non
datur unrestringierte G�ltigkeit hat, eine basale
Qualit�t, eine Quelle im metaphorischen und
kategorientheoretischen Sinne. Kontextur ist dasjenige,
das dem abendl�ndischen Denken, der Logik, der Theorie
der formal Systeme (Curry), der Husserlschen Theorie der
definiten Mannigfaltigkeiten, der Topoi- und
Kategorientheorie usw. verborgen bleiben mu�te, da sie
sich in deren Inhaltlichkeit verloren hat. Eine Kontextur
ist in ihrer Einzigkeit asolut universal und zugleich
doch nur eine Einzelne unter Vielen. Das Konzept der
Kontextur ist nur sinnvoll im Zusammenspiel mit
qualitativer Vielheit, also nur als Polykontexturalit�t.
Kontextur ist nicht Kontext; die unbegrenzte Vielfalt der
Kontexte, Sorten, Schichten, Bereiche, Regionen usw. sind
intra-kontexturale Konzepte. Logozentrisches Denken
erweist sich, trotz der Vielfalt der Kontexte, als
monokontextural.
Zur Polykontexturalit�t
geh�rt:
1) der Inbegriff des "formalen
Systems", einer "definiten
Mannigfaltigkeit", also die E l e m e n t a r - Kon
t e x t u r ;
2) der Begriff der "Grenze",
des "Obstakels", des "Abgrunds"
zwischen den Elementarkontexturen, die D i s k o n t e x
t u r a l i t �t ;
3) die Verkn�pfung, Verschmelzung,
Vermittlung der Elementarkontexturen, die T r a n s k o n
t e x t u r a l i t � t;
4) die K o n t e x t u r d i r e m p t
i o n der Iteration und Akkretion, die rekursiv und
retrograd die Komplexit�t der Verbundkontexturen
evolutiv generieren;
5) der t r a n s k o n t e x t u r a l
e � be r g a n g , der in Kombination mit mindestens
einer Iteration und einer Akkretion den Kontexturwechsel
einer Symbolfolge regelt;
6) die e m a n a t i v e A u s d i f f
e r e n z i e r u n g der evolutiv kreierten Komplexit�t
der Verbundkontexturen in minimale bzw. maximale
Differentiation; und
7) die P r o e m i a l r e l a ti o n ,
die das Fundierungsverh�ltnis zwischen den Kontexturen
bez�glich Komplexit�t und Kompliziertheit regelt, sie
ist fundierend und kreierend zugleich.
Die Kontexturen der
Kontexturalit�tstheorie, der GAPHEMATIK, lassen sich
logisch, semiotisch, arithmetisch und auch ontologisch d
e u t e n, insofern, als sie je Kontextur als ORT,
Platzhalter, Leerstelle f�r eine Logik, Semiotik,
Arithmetik und Ontologie, d.h. als Bedingung der
M�glichkeit, als Erm�glichung derselben fungieren.
Werden in der Polykontexturalit�tstheorie Kontexturen
vermittelt, so kommt der Operator dieser Vermittlung in
seiner Prozessualit�t selbst nicht in dieser, sondern
erst in der Kenogrammatik zur Inskription.
Die Vermittlungsmodi f�r Kontexturen
sind, graphentheoretisch formuliert, alle Baumstrukturen,
d.h. alle Figuren zwischen Linie und Stern. Diese bilden
die Skelettstrukturen der Polykontexturalit�t, d.h. die
K om p l e x i o n s t y p e n im Gegensatz dazu werden
die S t r u k t u r t y p e n durch die Differenz von D e
s i g n at i o n und non-Designation von
Verbund-Kontexturen bestimmt. Verbundkontexturen werden
holistisch in ihre Elementarkontexturen dekomponiert.
Diese sind jedoch nicht isolierte, sondern im Ganzen
fundierte Teile. Die Fundierung der Elementarkontexturen
wird durch die F u n d i e r u n g s r e l a t i o n
gew�hrleistet. Sie gibt den Ort, Standpunkt bzw. Kontext
an, von dem aus die Elementarkontextur aus dem Ganzen der
Verbundkontextur isoliert wird. Teile sind also nicht
isolierte, sondern im Ganzen fundierte Elemente und
werden als solche durch ihren Kontext, d.h. durch ihre
Kontextuierung bestimmt.
O b j e k t e werden in der
Polykontexturalit�tstheorie durch die Spezifikation der
Elementar-Kontexturen eines Verbundes generiert. Sie
fungieren im Schnittpunkt polykontexturaler Systeme,
werden dadurch charakterisiert und spezifizieren
korrelativ die Kontexturen. Erkenntnislogisch handelt es
sich dabei um eine Einbeziehung des beschreibenden
Subjekts in die Beschreibung. Die Kontextuierung
impliziert eine Dekonstruktion des externen Designers,
Beobachters usw. zu Gunsten einer immanenten Deskription
der komplexen Verbundkontexturalit�t.
Copyright 1990 Dr. Rudolf
Kaehr. This material may be freely copied and reused,
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