Von der Zerstörung der Ding-Ontologie in der Abstrakten Kunst zur multimedialen Chaotisierung und Fraktalisierung neuer Wahrnehmungswelten basierend auf den Phantasmagorien einer alles Klassische abwerfenden kreationistischen Endophysik, hat sich die Kunst jedweder Disziplin in die Orgien vermeintlich selbstinszenierter Selbstauflösung geworfen.
Was Natur ist, war der Blinde Fleck beider: Mimesis und Anti-Mimesis in ihrer rekursiven mutuellen Verschränkung.
Kunst erscheint hiermit als komplexes kosmo-anthropologisches ByProduct des Urknalls in permanenter Komplexitätsreduktion antinomischer Konstellationen neuronaler Repräsentationssysteme und der irreduziblen Polysemie disseminativer Graphematiken der Seinserschlossenheit transmundalen Menschseins.
Die Neue Kunst - Arte Nova/ThinkArt - ist die Kunst der Naturnachahmung.
Die Neue Kunst - die zu erfinden uns ansteht - ist die Kunst der Naturnachahmung in adäquater Entsprechung der NaturNachAhmung als gleichursprüngliches InterFace.
Dem Denken obliegt es, der trans-semiotischen und kenomischen Verfaßtheit Neuer Kunst als Naturnachahmung, in stiller Gewaltsamkeit der Chiasmen, Horizonte heterarchischer Ermächtigung zu erdenken. Denkräume ohne Architektonik noch Logistik der Ermöglichung.
Die Neue Kunst verortet sich, die Antagonismen von mimetischer und/oder strukturaler Abbildung und computerassistierter Realisation von HyperSpace disseminativ ent-ortend, als Nachahmung von Natur als Heimat planetarischer Existenz extra-terrestrischer Kooperation.
Die Neue Kunst als Re-Präsentation, ist das InterFace, der Chiasmus von Schnitt und Naht jeglicher Stelle existentieller Raumung, im Zwischen, jenseits von Zeichen und Bezeichnetem trans-medialer Semiosis, in der Metexis der Zeitigung von Mensch und Welt im künftigen Zeitalter trans-digitaler kenomischer und polylogischer Nano-Technologien der Selbst-Inskriptionen.
A map is not the territory it represents, but if correct, it has a similar structure to the territory, which accounts for its usefullness. If the map could be ideally correct, it would incloude, in a reduced scale, the map of the map; the map of the map, of the map; and so on, endlessly, ... If we reflect upon our languages, we find that at best they must be considered only as maps. A word is not the object it represents; and language exhibit also this particular self-reflexiveness, that we can analyze languages by linguistic means. This self-reflexiveness of language introduces serious complexities, which con only be solved by the theory of multiordinality... The disregard of these complexities is tragically disastrous in daily life and science." Alfred Korzybski, Science and Sanity - An introduction to Non-Aristotelian Systems and General Semantics., 4th Ed., 1958, p. 58
Der behauptete Sachverhalt, daß p, ist wahr genau dann und nur dann, wenn er übereinstimmt mit dem entsprechenden wirklichen Sachverhalt, der entsprechenden Tatsache." (Tugendhat, Tarski)
'Um zu erkennen, ob das Bild wahr oder falsch ist, müssen wir es mit der Wirklichkeit vergleichen' [Wittgenstein, Traktatus, 2.223] [...] Wie aber um Himmels Namen könnte man diesen Vergleich durchführen?" (E. v. Glasersfeld, 1987)
So sehe ich es, jetzt, es kann auch anders sein." (Konstruktivisten)
Die Wahrheit, das Richtige, erscheint blitzartig, und zwar nur kurz. ... Für mich ist Wahrheit immer etwas Augenblickliches, aus dem Dunkeln taucht plötzlich eine Einsicht auf, auf die gehe ich zu, und sie taucht wieder unter. Und dann taucht später vielleicht etwas anderes, etwas Entgegengesetztes auf. Das nehme ich genauso wie das erste, ganz im Sinne von Heraklit, der sagt: alles fließt. Die Wahrheit ist nichts festes." (Hellinger 1995, S. 22--24)
Ich selbst weiß überhaupt nicht und bin nicht. Bilder sind: sie sind das Einzige. was da ist und sie wissen von sich nach Weise der Bilder ... Ich selbst bin eins dieser Bilder; ja, ich bin selbst dies nicht, sondern nur ein verworrenes Bild von Bildern." J.G. Fichte, WWWII, S. 145
Oder als weiteres Bild eines Bildes, die zeitgemäße Imitation:
Ich ähnle nur anderen Photos von mir, und das ins Unendliche: niemand ist je etwas anderes als die Kopie einer Kopie, sei es äußerlich oder innerlich (ich kann höchstens sagen, daß ich mich auf manchen Photos ertragen kann oder auch nicht, je nachdem, ob ich finde, daß ich dem Bild entspreche, das ich von mir zeigen möchte)." (Roland Barthes)
... für die Leser von morgen, die Leser einer möglichen Gesellschaft, in der der Umgang mit multisignifikanten Zeichen nicht länger ein Spiel für eine Elite ist, sondern die natürliche konstruktive Tätigkeit einer erneuerten und beweglicheren Perzeptivität." Ecco, Das offene Kunstwerk, 1977, 435
Darauf Christoph Bode : Doch sollte illusionslos erkannt werden, daß das Ästhetische allein nicht leisten kann, was diese Gesellschaft als Ganzes vesäumt, ja, radikal gedacht, negiert." 1988, S. 394
Heute ist das, was in Philosophie und Ästhetik prospektiv realisiert wurde, eine Wirklichkeit geworden, daseinsanalytisch wie global-ökonomisch, die jedoch als solche nicht reflektiert und verstanden wird. Daß Philosophie und Poetologie hier Erkenntnismittel bereitstellen, ist nicht nur nicht bekannt, sondern würde als Abwertung und selbst wieder Poetisierung von Wirklichkeit verstanden. Es wird nicht eingesehen, daß die Gegenwartsinterpretation dem Muster des Tatsachenromans, d.h. hier des Trivialromans und seiner Trivialisierung zum Opfer gebracht wird. Die Romanautoren heißen heute Luhmann, Penrose, Maturana usw.
Nur so, durch die Erzälung des Lebensromans und der Identifikation mit ihm, läßt sich noch Identität des Bewußtseins und des Ego in den Wogen des Relativismus aufrechterhalten.
Seit dem West-Ost-Zusammenbruch, seit dem Ende der Herrschaft des bipolaren Denkens, ist Asymmetrie und Ambiguität allerdings nicht mehr ohne Selbstverleugnung wegzudenken.
Die permanenten Versuche diese Realität interpretatorisch wegzudenken, denkerisch zu überwinden, zu immunisieren sind dichterisch-literarische Leistungen einer restaurativen und reaktionären Phantasie. Sie sind dem globalen Geschäft der Pop-Musik zuzuordnen.
Wer heute von der modernen Lyrik (Mallarme, Celan) lernt ist eher in der Lage, die komplexe Struktur ökonomischer Prozesse zu erkennen, zu beschreiben und zu gestalten, als jemand, der sich auf klassisch rationale Wissenscht beruft. Er schreibt den Roman der Gesellschaft durch die Brille des realistischen Schriftstellers, heute als Autor eines Sachbuchs.
Was Grund und was Begründetes ist, wird geregelt durch den Standort der Begründung. Der Wechsel des Standortes regelt den Umtausch von Grund und Begründetem. Es gibt keinen ausgezeichneten Ort der Begründung. Jeder Ort der Begründung ist Grund und Begründetes zugleich. Orte sind untereinander weder gleich noch verschieden; sie sind in ihrer Vielheit voneinander geschieden. Für die Begründung eines Ortes ist eine Vierheit von Orten im Spiel. Warum jedoch eine Vierheit von Orten? Diese läßt sich ins Spiel bringen, wenn wir die Möglichkeiten der Operativität einer Operation uneingeschränkt gelten lassen.
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