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The Glossary of
Polycontexturality
Glossar der Polykontexturalitätstheorie
(Zitate beziehen
sich auf das Werk Gotthard Günthers.)
- Kontextur
- Unter logischer Kontextur
... ist folgendes zu verstehen: Die
klassische Logik als geschlossene Kontextur ist
ein zweiwertiges System, das durch die Prinzipien
der irreflexiven Identität, des verbotenen
Widerspruchs und des ausgeschlossenen Dritten
bestimmt ist. Was dieses System nun zur Kontextur
in dem von uns intendierten Sinne macht, ist ein
zusätzliches Postulat, das dem `tertium non
datur` attachiert werden muß. Wir
stipulieren nämlich, daß die
Alternative von Affirmation und Negation so
universal sein muß, daß sie durch
keinen höheren Bestimmungsgesichtspunkt von
Positivität und Negativität in der
denkenden Reflexion Überboten werden kann.
- Das bedeutet, daß der
Regreß der Formalität, was seinen
Inhalt anbetrifft, unendlich ist; als logisches
Strukturgebilde ist aber ein solches System
formal endlich. Es hat eine Strukturschranke, die
nicht Übersteigbar ist, denn die Hierarchie
der möglichen Formulierungen des `tertium
non datur` verändert und erweitert ja nicht
die Struktureigenschaften des Systems,...
- Unter Kontextur... verstehen wir
also einen zweiwertigen Strukturbereich, dem zwar
durch seine Zweiwertigkeit eine strukturelle
Schranke gesetzt ist, dessen
Inhaltskapazität und Aufnahmefähigkeit
jedoch unbegrenzt ist. (Bd.2, 187 f.)
- In jedem dieser Bereiche
gilt die klassische Logik intra-kontextural. Und
Operationen innerhalb jeder Kontextur, denen im
Objekt physische Ereignisse entsprechen und in
den Subjekten Bewußtseinsfunktionen,
bleiben streng eingeschlossen in dem jeweiligen
Kontexturbereich, in dem sie entstanden
sind. (Bd.2, 191)
- Jeder Selbstzyklus stellt
eine Elementar-Kontextur dar. Das gleiche gilt
von einem Zyklus, der nur durch zwei Werte
hindurchläuft,... Einwertigkeit und
Zweiwertigkeit referieren beide auf
Elementar-Kontexturen. (Bd.3, 205)
- Each contexture is logically
finite insofar as its structure is confined to
two values. But their respective ranges are
infinite because one can generate, within the
respective domain, a potential infinitiy of
natural numbers. (Bd.2, 289)
- Und da Einheit... sich auf
zweierlei Weise behandeln läßt, je
nachdem, ob sie im Bereich der Qualität...
oder im Bereich des Quantums... auftritt, war es
notwendig, einen operativen Begriff
einzuführen, der die Differenz von
Qualität und Quantität zu
Überbrücken fähig ist. Darin
besteht die Funktion der Kontexturidee.
Universalkontexturen repräsentieren erstens
qualitative Unterschiede und zweitens sind sie
als solche Einheiten. (Bd.2, 277)
-
- Polykontexturalität
- ...the projected system of
many-valuedness will form what we shall call an
ontological grid which determines the relations
of the various contextures to each other.
(Bd.2, 292)
- ... ein System von sich
unendlich erweiternden Kontexturen von
beständig wachsendem strukturellem
Reichtum.... In dem alten klassischen Weltbild,
das zwar inhaltlichen Reichtum, aber totale
kontexturelle Einfachheit besaß, konnte es
nichts echt und wirklich Neues geben.
(Bd.3, 197)
- ... each world datum in the
contexturality of Being should be considered as
an intersection of an unlimited number of
contextures. (Bd.2, 289)
- "If we consider such a point
of intersection as belonging only to one
contexture, the point can only be occupied
(consecutively)by two values. If we consider it
as belonging to two contextures, the point will
still only be able to be occupied by two values
but they may now belong to two different
contextures." (Bd.2, 291)
-
- Verbundkontexturen
- ... ein unendliches System
sich gegenseitig komplementierender und
durchdringender Elementar-Kontexturen, die sich
zu höheren strukturellen Einheiten
zusammenfassen, die wir Verbunds-Kontexturen
genannt haben. (Bd.2, 199)
- Ein System wird erst dadurch
zu einer Kontextur, daß sich aus ihm keine
Werte als nicht-designierend abspalten lassen....
Damit aber ist die Situation der
Diskontexturalität gegeben.
- Eine Formel gibt... an,
wieviel Elementar-Kontexturen jeweilig
zusammenkommen müssen, damit eine
Verbundskontextur entsteht.... insofern
wird immer Neues produziert, als sich in
jedem dieser Systeme der Objektbereich um je eine
Objektklasse vergrößert. (Bd.3,
209)
- ... the universe as a whole,
the very term universe suggests that all
contexturalities somehow form a unit, the unit of
contextural existence and coexistence. We shall
call such a unit a compound-contexturality."
(Bd.2, 290)
- Since the classic tradition
permits only one discontexturality, i.e., that
between the so called physical and the so called
spiritual there can be no such thing as linking
two elementary contextures into a compound
contexture, for this would require a minimum of
three contextures. One of the three would have to
mediate between the other two. In other words: we
would be provided with a contexture describing
the phenomenon of discontexturality. This is the
point where dialectic logic starts." (Bd. 2,
305)
-
- Diskontexturalität
- ...
Kontexturalitätsdifferenz ... ist der
strukturelle Abbruch, der zwischen zwei
Kontexturen existiert. (Bd.3, 188-189)
- The ontological domain of
Being - i.e. our first contexturality - had its
range of objects generated by the TND ... and if
there ever existed any agreement in the history
of logic, then it was this: that such logical
principle could not generate the ontological
conditions for the existence of a thinking
subject. The relation of the cognizing subject to
its range of objects is always one of
discontexturality." (Bd.2, 288)
- ... if we postulate a
polycontextural Universe, the barriers of
discontexturality which now cut through this
empirical world, have lost nothing of their
intransigency by being multiplied." (Bd.2,
305)
-
- Transkontexturalität
- Der Übergang von einer
Kontextur zu einer anderen bedeutet Wechsel eines
Strukturprinzips. (Bd.3, 189)
- Wir definieren ... im Rahmen
einer Kontexturalitätstheorie zwei
fundamentale Relationen...: erstens die
Umtauschrelation zwischen zwei sich gegenseitig
ausschließenden Einzelkontexturen; u.
zweitens die Relation zwischen Kontextur und
Transkontexturalität, die uns infolge ihrer
Asymmetrie die Möglichkeit gibt, logisch
rechts und links und damit ontologisch auch
vorher und nachher zu unterscheiden.
- Da wir Transkontexturalität
nur dort feststellen können, wo wir eine
Beziehung zwischen mindestens zwei Kontexturen
haben, läuft das Problem der asymmetrischen
Relation auf die Frage hinaus: Wie verhält
sich eine Einzelkontextur zu Strukturen von
höherer Komplexität, die aus mindestens
zwei oder auch mehr Kontexturen konstruiert
werden können? (Bd.3, 195)
- Wir wollen jetzt aber mit
Hegel voraussetzen, daß die Welt
kontexturelle Brüche enthält und
letztlich eine Synthese sich gegenseitig
ausschließender Kontexturen ist. Jede
dieser Kontexturen ist intrakontexturell, d.h.
inhaltlich wieder zweiwertig. D.h., in allen gilt
die klassische Logik lokal. Aber die klassische
Logik gilt nicht für den transkontexturellen
Übergang von einer gegebenen
ontologisch-kontexturellen Lokalität zur
nächsten. (Bd.3, 200)
-
- Proemialrelation
- Was die Proemialrelation
einführt, ist eine heterarchische Verbindung
zwischen Form und Stoff und folglich zwischen
Subjekt und Objekt und deshalb auch zwischen
Wollen und Erkennen. (Günther,
Erkennen, 35)
- ... das
Proemialverhältnis die Unterscheidung von
Form und Stoff durchkreuzt. Sie relativiert ihren
Unterschied: was Stoff (Inhalt) ist kann Form
werden, und was Form ist kann auf den Status
bloßer `Materialität` reduziert
werden. (Günther, Erkennen, 34)
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