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Brief_1 in G�del-Ausgabe: (Goedel_GG_001.doc)
G�nther an G�del [1]
Gotthard G�nther
101 Oronoco Ave. (Apt. 2)
Richmond 22, Va.
April 29. 1954

Sehr geehrter Herr Professor G�del:

Ich arbeite gerade an einer philosophischen Analyse des Satzes vom ausgeschlossenen Dritten und bin dabei auf eine Bemerkung Karl Mengers �ber Sie gestossen, die mir nicht klar ist. Menger schreibt (Krise und Neubau in den exakten Wissenschaften, Die neue Logik, Leipzig. Wien 1933,[2] S.11): "Nun hat ... G�del k�rzlich gefunden, dass nicht nur die intuitionistische Mathematik ein Teil der klassischen ist, sondern auch der gesamte klassische Aussagenkalk�l und die gesamte klassische Zahlentheorie samt dem Satz vom ausgeschlossenen (Dritten) als Teil des Intuitionismus aufgefasst werden k�nnen, indem man durch ein einfaches W�rterbuch jeden klassischen Satz in einen intuitionistischen �bersetzen kann. ... Die Ablehnung des Satzes vom ausgeschlossenen Dritten hat also (da die Intuitionisten Unm�glichkeiten von Allaussagen zulassen) in Wahrheit gar keine Einschr�nkung, sondern bloss eine Umbenennung der klassischen S�tze zu Folge." Menger weist dabei auf <"Ergebnisse eines mathematischen Kolloquiums", 4, Leipzig 1933> [3] hin, das mir hier aber leider nicht zug�nglich ist, weshalb ich mich an Sie direkt mit der Bitte um freundliche Auskunft wende.

Die intuitionistische Mathematik ist ein Teil der klassischen. Ich verstehe das. Wenn es dann aber weit